Freiburg ist ein tolle Stadt – doch die Basketballkörbe waren im Breisgau für die Ü50 des SC Grün-Weiß Paderborn zu oft vernagelt. Bei der zweiten Teilnahme im Kreis der 16 besten deutschen Teams konnten die Paderborner nicht an die grandiose Leistung der DM-Endrunde 2018 in Hagen (Platz vier) anknüpfen. Mit einer nahezu korblosen Darbietung im abschließenden Spiel um Platz 13 verdienten sich die Grün-Weißen aber doch noch ihren ersten nationalen Titel: „Deutscher Meister im Danebenwerfen 2019“.
Nach wechselhaftem Turnierverlauf in den sechs Kurzspielen über 2×10 Minuten war der 14. Platz bei der DM-Endrunde für die von Pro-Basketball durch Übernahme von 100 Euro Fahrtkosten und einen Zuschuss zu den Übernachtungskosten in Höhe von 700 Euro unterstützten Grün-Weißen dieses Mal das höchste der Gefühle. Immerhin konnte mit zwei Siegen (bei vier Niederlagen) vermieden werden, die Rote Laterne im Bulli verstauen zu müssen. Aber das Beinahe-zu-Null gegen Wiesloch/Leimen war nicht der einzige Superlativ, für den die GW-Oldies in Freiburg verantwortlich zeichneten.
- höchster Sieg der gesamten DM-Endrunde: 44:22 im Auftaktspiel gegen Wiesloch/Leimen
- dümmste DM-Niederlage: 28:35 im letzten Gruppenspiel gegen Charlottenburg nach 26:16-Führung bis zur 13. Minute
- korbloseste Halbzeit der DM: 2 Punkte – in Worten: zwei – im zweiten Durchgang im Spiel um Platz 13 gegen Wiesloch/Langen und die erst in letzter Sekunde des Spiels.
Turnierverlauf:
Nach starkem Start in Turnier mit einem 44:22 gegen die SG Wiesloch/Leimen deutete die SG Bremen/Georgsmarienhütte den Grün-Weißemn beim 27:33 im zweiten Gruppenspiel erstmals an, dass die Paderborner Bäume in Freiburg wohl nicht in den Himmel wachsen würden. Gegen den DTV Charlottenburg ging es dann bereits um alles oder nicht – Einzug ins Viertelfinale und erfolgreiche Qualifikation für die DM-Endrunde 2020 in Göttingen oder Platzierungsspiele um die Plätze 9 bis 16 mit der „Strafe“, sich für das kommende Jahr erneut qualifizieren zu müssen.
Gegen nicht in Bestbesetzung angetretenen Berliner lief zunächst alles wie geschmiert. Mit der bis dahin besten Turnierleistung erspielten die Gün-Weißen eine verdiente 24:16-Führung zur Pause. Auch im zweiten Abschnitt gelang den Paderbornern der erste Korb. Damit führten wir 26:16 (11. Minute), und die Basketballwelt sah nicht nur ziemlich grün-weiß, sondern sogar schon ein wenig rosarot aus. Dann aber nahm das Unheil seinen Lauf: Minutenlang trafen die Grünen (und auch die Weißen) weder Korb und manchmal noch nicht einmal das Brett. Die Berliner, die zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu verlieren hatten, trafen zwar erst wieder in der 13. Minute. Aber in der 18. Minute schafften sie dank der allgemeinen Paderborner Verunsicherung mit 26:26 den Ausgleich. Mit dem einzigen Korb in Halbzeit zwei gegen die Berliner Zone – der DTV spielte die Raumverteidigung nach der Pause übrigens ohne irgendein (geahndetes) Foul – ging Grün-Weiß sogar noch einmal kurz in Führung. Doch der Traum vom Viertelfinale zerplatzte jäh. Denn bis zum Spielende traf nur noch der DTV. Platz acht war verpast.
Gefrustet ging es ins erste Spiel um die goldene Ananas. Feuerholz mit dem Ex-Paderborner Konstantin Sapalidis hatte mehr Biss und gewann verdient 31:23. Am nächsten Morgen starteten die Grün-Weißen im ersten Spiel noch einmal durch: Das 39:21 gegen Gießen war überzeugend und verhinderte ein zu diesem Zeitpunkt noch mögliches Abrutschen auf den letzten Platz.
War die Korbflaute gegen Berlin vor allem ärgerlich, so war die nun folgende im letzten Turnierspiel gegen Wiesloch/Leimen fast schon absurd. Ob von links oder von rechts, ob von ganz nah oder von jenseits der Dreierlinie, ob aus dem langsamen Positionsangriff oder beim Fastbreak: Gegen die im Eröffnungsspiel noch klar besiegten und nun in der Zone ausharrenden Wieslocher fiel der Ball einfach nicht in den Korb. Es wäre wohl die korbloseste Halbzeit ever geworden, hätten die Wieslocher den Paderbornern im letzten Angriff nicht einen Ehrenkorb gestattet. Aber selbst der fiel schwer, schließlich aber brach GW-Aushilfskraft Konstantin Koltsov mit der Schlusssirene den Korbbann. Er traf zum 13:28-Endstand.
Turnierüberblick:
Vorrunde: Grün-Weiß – SG Wiesloch/Leimen 44:22 (25:13)
Grün-Weiß – SG Bremen/Georgsmarienhütte 27:33 (14:21)
Grün-Weiß – DTV Charlottenburg 28:35 (24:16)
Platzierungsrunde 9 bis 16: Grün-Weiß – Spvgg. Feuerbach 23:31 (15:18)
Platzierungsrunde 13 – 16: Grün-Weiß – SG Gießen 39:20 (21:12)
Spiel um Platz 13: SG Wiesloch/Leimen – Grün-Weiß 28:13 (18:11)
Deutscher Meister: SG Boele/Telgte (als Titelverteidiger) 37:31 im Endspiel gegen USC Freiburg
Die Platzierungen der Grün-Weiß-Gegner: 3. Platz: Bremen/GM-Hütte; 7. Platz: DTV Charlottenburg; 11. Platz: Feuerbach; 13. Platz: Wiesloch/Leimen; 15. Platz: Gießen
Die Platzierungen der Teams mit Ex-Paderbornern: 5. Platz: SG Frankfurt/Langen (mit Olaf Kinsky); 6. Platz BG Köln (mit Fritz Förster und Jan Lingemann), 11. Platz: Spvgg. Feuerbach (mit Konstantin Sapalidis)
Nächster Ausrichter: BG Göttingen (9. Platz)